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G-FORSCHT 2015

folgende Leistungen gemäß FLL (2008) erforderlich werden: regelmäßiges Mähen, Entfernen des Mähgutes, Entfernen von Unrat, Düngen, Bewässern, Pflanzenschutz, Laub ent- fernen, Vertikutieren, Aerifizieren, Besanden, Nachsaat, Kon- trolle und Funktionsprüfung der Bewässerungsanlagen, Kontrolle der Entwässerungseinrichtungen, Freihalten von Rand- und Sicherheitsstreifen sowie Platten und anderen Belägen von unerwünschtem Aufwuchs. In der Regel sind eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung sowie ein fachgerechtes Mähen wesentliche Voraussetzungen für eine dauerhafte Rasendecke. Da sich bei Rasenflächen auf Gründächern die Pflegemaßnahmen meist auf die Bewäs- serung, das Düngen und Mähen beschränken, und Maßnah- men wie das Vertikutieren, Aerifizieren oder Besanden in der Regel nicht durchgeführt werden und darüber hinaus der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aller Art gemäß FLL (2008) ausgeschlossen ist, wird sich mit der Zeit Fremdauf- wuchs einstellen, der zu tolerieren ist. ANMERKUNGEN ZUR BEWÄSSERUNG VON BODENFERNEN RASENFLÄCHEN Eine Zusatzbewässerung ist bei Intensivbegrünungen, so auch bei der Nutzung „Rasen“ meist regelmäßig erforderlich. Bereits bei der Planung ist die Bewässerung zu berücksich- tigen. So sind Wasseranschlüsse in hinreichender Anzahl und Qualität vorzusehen. Bei geneigten Dächern sollte der Wasseranschluss möglichst im Bereich des Firstes positio- niert werden. Rasenflächen auf Dächern können, soweit die Dächer die Voraussetzungen erfüllen, durch Anstaubewässerungen bewässert werden. Die Bewässerung über Wasseranstau kann mit einem halb- oder vollautomatisch geregelten Was- serzulauf ausgelegt werden. Das Niederschlagswasser wird durch Anstau in der Dränschicht gespeichert und ist in seiner Menge von der Art und Stärke der Dränschicht abhän- gig. Um Vernässungen der Vegetationstragschicht auszu- schließen, ist zwischen Höchstwasserstand und Filter- schicht ein Mindestabstand von 2 cm einzuhalten, der ggf. stoffabhängig auch größer auszubilden ist. Während der Vegetationsruhe im Winterhalbjahr sollte der Wasserstand an den verstellbaren Staureglern in den Dachabläufen nied- riger eingestellt oder das Wasser ganz abgelassen werden. Nähere Hinweise hierzu gibt die „Empfehlung für die Planung, Installation und Instandhaltung von Bewässerungsanlagen in Vegetationsflächen“ der FLL (2010). DIE LÖSUNG: DAS BLASFÄHIGE RASENSUBSTRAT 0/4 mm Ziel der Untersuchungen war es, ein für die Praxis vegetati- onstechnisch schlüssiges und auch logistisch interessan- tes Substrat für Rasenansaaten, das auch für das Verlegen von Fertigrasen geeignet ist, zu erarbeiten. Das Substrat sollte eine Körnung ≤ 0/4 mm aufweisen, unter Praxisbedin- gungen blasfähig sein, den Anforderungen der FLL-Dachbe- grünungsrichtlinie (2008) entsprechen und darüber hinaus aufgrund der physikalischen und chemischen Eigenschaf- ten für die Ansaat und die dauerhafte Anlage von Rasen ge- eignet sein. Dabei werden die üblichen Pflegeleistungen gemäß guter gärtnerischer Praxis vorausgesetzt. Für die Rezeptur des blasbaren Rasensubstrats 0/4 wurde, auch bedingt durch den Projektpartner, auf die für bodenferne Begrünungen bewährten mineralischen Baustoffe Lava und Bims sowie auf die organischen Komponenten Braunkohle- faserholz (Xylit) und Torf zurückgegriffen. Über die Eignung und Vorteile von Braunkohlefaserholz für die Herstellung von Vegetationssubstraten informiert die Übersicht von Roth-Kleyer (2008). Nach Prüfung verschiedener Grundmischungen konnte eine Rezeptur für die Herstellung eines blasfähigen Rasensub- strates der Körnung 0/4 erarbeitet werden. Die Kennwerte des Substrates wurden nach den einschlägigen Untersu- chungsmethoden der FLL (2008) gemessen (Tab. 1). Im Ergebnis erfüllt das blasbare Rasensubstrat alle Anforde- rungen der einschlägigen Dachbegrünungsrichtlinie (FLL, 2008) an Vegetationssubstrate für Intensivbegrünungen in mehrschichtiger Bauweise bis auf den Gehalt an Kalium, der jedoch tolerierbar ist. Der erhöhte Kaliumgehalt ist auf den hohen Bimsanteil zurückzuführen. Zudem weist das gegen- ständliche Rasensubstrat eine für die Rasenansaat und damit auch für das Anlegen von Fertigrasen vorteilhafte feinstrukturierte Körnung auf (Abb. 2). Ausblasversuche unter Praxisbedingungen zeigten, dass das in seinen Kenn- werten oben dargestellte Substrat blasfähig ist. Um die Blasfähigkeit zu erhalten, sollte das Vegetationssubstrat möglichst trocken gelagert werden, was insbesondere in den Wintermonaten von Bedeutung ist. ZUSAMMENFASSUNG Substrate für bodenferne Begrünungen werden in der Regel aus wirtschaftlichen Gründen im Silozug angeliefert und pneumatisch auf die zu begrünenden Dachflächen aufge- blasen, was allerdings die Blasfähigkeit der Substrate vor- aussetzt. Die zurzeit am Markt befindlichen Rasensubstrate sind entweder nicht blasbar oder sie sind in ihren Eigen- schaften und Kennwerten nicht für die Kultur Rasen geeig- net. Im Projekt konnte ein für die Praxis vegetationstech- nisch schlüssiges und auch logistisch interessantes ZENTRUM FÜR LANDSCHAFTSARCHITEKTUR UND URBANEN GARTENBAU

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