QUALITÄTSSTEIGERUNG DURCH OPTISCHE BEERENSORTIERUNG!? Bei der Erzeugung von Premiumweinen hat die Beerensortie- rung in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Dies gilt gleichermaßen für handgelesenes und maschinengelesenes Erntegut. Während die meisten Schritte der Traubenverarbei- tung die Erhaltung der Traubenqualität zum Ziel haben, be- steht bei der Traubensortierung aufgrund der Aussonderung traubenfremder Bestandteile (MOG = material other than gra- pes) die Möglichkeit, die Qualität des Lesegutes deutlich zu erhöhen. In der Vergangenheit war dies vorwiegend mit Hand- arbeit verbunden – in Form der selektiven Handlese oder mit- tels manueller Sortiereinrichtungen. Heute erweitern moderne, optische Systeme die Möglichkeiten des Sortierens. So sind diese Anlagen in Abhängigkeit von der bildgebenden Technik in der Lage, die Sortierkriterien über Größe, Form und Farbe hinaus auf qualitätsrelevante Inhaltsstoffe der Beeren zu er- weitern. Im Forschungsprojekt GrapeSort (gefördert vom BMWi) hat die Hochschule Geisenheim mit dem Forschungs- partner ´Fraunhofer IOSB´ sowie den Firmen ´Kellerei-Technolo- gie Armbruster´ und ´Industriebüro Waidelich´ zusammenge- arbeitet. Projektziel war, neben der Entwicklung eines Prototyps geeignete Beerenparameter zu bestimmen, die den Weinstil beeinflussen, um diese zukünftig als Qualitätskriteri- en im System der optischen Sortieranlage implementieren zu können. Dr. Maximilian Freund Institut Oenologie maximilian.freund@hs-gm.de Projektpartnerin: Magali Blank Institut Allgemeiner und Ökologischer Weinbau „ATTRACT-AND-KILL“-STRATEGIE GEGEN DROSOPHILA SUZUKII Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii ist ein neuer invasi- ver Schädling in Mitteleuropa, der sich im Jahr 2014 massiv im südwestdeutschen Raum ausgebreitet hat. Der Befall di- verser Obstkulturen (insbesondere Kirschen und Bee- renobst) sowie roter Tafel- und Keltertrauben hat 2014 lokal zu erheblichen Schäden bis hin zum kompletten Ertragsaus- fall geführt. Effektive Lockstoffe können einerseits für das Monitoring eingesetzt werden, andererseits stellt die ge- meinsame Applikation solcher Substanzen mit einem Insek- tizid („Attract-and-Kill“) eine interessante Option für zukünf- tige Maßnahmen zur Kontrolle dieser Essigfliegenart dar. Hier setzt ein seit März 2015 gefördertes Projekt (LOEWE-Ver- bundvorhaben; Projektträger: HA Hessen Agentur GmbH) an, das zum Ziel hat, hoch-spezifische Lockstoffe im „At- tract-and-Kill“-Verfahren zusammen mit natürlichen insekti- ziden Wirkstoffen im Obst- und Weinbau anzuwenden. At- traktive Lockstoffe sollen in Wahlversuchen im Labor identifiziert und deren Potential zur Anlockung von D. suzukii in verschiedenen Freilandkulturen verifiziert werden. Ein möglicher Einsatz dieser Substanzen als „At- tract-and-Kill“-Strategie bietet sich vor allem zu Beginn der Vegetationszeit an, um überwinternde Tiere möglichst früh- zeitig an der Eiablage zu hindern und damit den Populations- aufbau zu unterdrücken. Prof. Dr. Annette Reineke Institut Phytomedizin annette.reineke@hs-gm.de AUF EINEN BLICK